Besuch Januar 2025
Gleich zu Beginn des neuen Jahres steht der Besuch im Waisenhaus an. Es ist schön zu sehen,
dass es allen Kindern gut geht. Im vergangenen Jahr hatten wir leider immer wieder Kinder, die
mit hohem Fieber zum Arzt mussten. Die Ursache für das vermehrte auftreten dieser Vorfälle ist
nicht klar zu bestimmen. Dennoch versuchen wir eventuelle Gründe dafür zu eliminieren, um die
Kinder weiterhin lachend und bei bester Gesundheit anzutreffen.
Ein großes Solar-Wasser-Hygiene Projekt wurde und wird gestartet. Als vor einigen Jahren mit
dem Bau des Hauses begonnen wurde, wurde gleich zu Beginn auf dem Gelände nach Wasser
gebohrt. Dieser Brunnen sollte auch die Wasserversorgung für die Kinder sichern. Leider hat sich
herausgestellt, dass das Wasser sehr belastet, und somit gesundheitsschädlich ist. Die
Realisierung des Projektes ist sehr kostenaufwendig. Zum Glück haben wir mit der NGO „Child
life Action“ aus der Schweiz einen Partner gefunden, der uns finanziell und mit Fachwissen
unterstützt.
Als erstes wurde ein Filtersystem für das Brunnenwasser eingebaut. In diesen Filter muss täglich
eine Chlorlösung eingefüllt werden. Diese Chlorlösung kann das Waisenhaus selbst herstellen.
In einem Workshop wurde einigen Mitarbeitern erklärt, wie der Vorgang zur Herstellung abläuft.
Es war schön zu sehen, dass auch einige der großen Jungs Interesse gezeigt haben und an
diesem Workshop teilgenommen haben.
Dr. Tchokoteu, bei dem die Kinder im Ernstfall in Behandlung sind hat das Waisenhaus besucht
und einen Workshop abgehalten zum Thema Hygiene, im Besonderen das Reinigen und
Abkochen der Babyflaschen.
Dritter Punkt des Hygiene Projekts war ein Workshop zum Nähen von Halterungen für
Slipeinlagen. Dazu wurden von uns 2 Nähmaschinen gekauft.
Der 3te und Größte Teil des Solar-Wasser-Hygiene Projekt, sowohl was den Arbeitsaufwand und
die Finanzierung betrifft ist der Bau einer Solaranlage. Dieser Teil des Projektes wird realisiert
sobald alle Materialien in Kamerun angekommen und durch den Zoll sind.
Neben den geplanten Aktivitäten gab es auch ungeplante Ereignisse die einen Einsatz von uns
erfordert haben. So kamen durch die Spende eines Kinderbettes auch Bettwanzen ins
Waisenhaus und diese haben sich recht schnell ausgebreitet. Um dieses Problem zu lösen,
wurden die Kinder für 3 Tage in einem, zu diesem Zeitpunkt nicht vermieteten Haus einer Frau
aus der Kirchengemeinde untergebracht.
Für die Kinder war es fast wie ein großes Abenteuer.
Nicht nur die Kinder mussten das Waisenhaus verlassen. Ganz viele Dinge mussten entsorgt
werden.
Als das Waisenhaus geräumt war kamen die Kammerjäger, um die Bettwanzen zu entfernen.
Nachdem die Kammerjäger ihre Arbeit beendet hatten und das Haus leer stand, wurde die
Tatsache genutzt, um die Räumlichkeiten Innen und Außen neu zu streichen. Hierbei haben die
großen Jungs des Waisenhauses tatkräftig mitgeholfen.
Einige Dinge mussten sofort neu angeschafft werden. So haben wir bereits im Sommer dem
Waisenhaus Geld zukommen lassen, damit neue Babybetten und Matratzen gekauft werden
konnten.
Als wir endlich im Januar persönlich vor Ort sein konnten, haben wir zu unserem ersten Besuch
Essen und Trinken für die Kinder mitgebracht. Spagetti Bolognese fanden großen Anklang, selbst
bei den Kleinsten.
Während des Aufenthaltes haben wir verschiedene Dinge für die Kinder und das Waisenhaus
gekauft. Wie z.B. Koffer. Da das Waisenhaus keinen Platz für Schränke bietet hat jedes Kind
einen Koffer für seine persönlichen Sachen. Das sind zum größten Teil Kleidungsstücke. Im Zuge
des Kammerjäger Einsatzes wurden alle alten Koffer entsorgt.
Ebenso wurde neue Bettlaken, Unterwäsche, Socken, Handtücher, uvm. angeschafft.
Für den alltäglichen Gebrauch wurden Besen, Schrubber, große Töpfe und Pampers gekauft.
Da es regelmäßig zu Stromausfällen kommt wurden wiederaufladbare Solarlampen für jedes
Zimmer angeschafft sowie Bügeleisen usw.
Der Müll muss selbst entsorgt werden, und wird dann an bestimmten Stellen am Straßenrand
abgelegt. Wenn der Müllberg groß ist, wird er angezündet. Um den Transport des Mülls einfacher
zu handhaben, wurde ein Pousse-Pousse (Handwagen) angeschafft.
Es wird immer noch viel in der traditionellen Küche auf offenem Feuer draußen gekocht.
Allerdings freuen sich die Frauen auch über ihre moderne Küche. Der alte Herd war völlig kaputt,
deshalb haben wir einen neuen angeschafft. Selbst die Kinder haben sich darüber gefreut.
Mauren ist seit 3 Jahren die Nachhilfelehrerin, die von uns bezahlt wird und an den
Wochenenden Nachhilfe vor Tests und Abschlussarbeiten gibt. Fester Bestandteil ist auch der
Englischunterricht. Da Kamerun aus einen englisch und einen französisch sprachigen Teil
besteht, ist es uns wichtig, dass „unsere“ Kinder, die im französisch sprachigen Landesteil
aufwachsen auch Englisch lernen. Die alten Schultafeln waren nicht mehr zu gebrauchen. Die
hohe Luftfeuchtigkeit setzt vielen Dingen sehr zu, deshalb haben wir gerne 2 neue Schultafeln
erworben. Diese Schultafeln wurden zu unserer Freude sofort eingesetzt.
Bei über 50 Kindern wird einiges an Lebensmitteln gebraucht. Deshalb wurden auch Unmengen
an Lebensmittel eingekauft. Gemüse und Obst vom Markt, Öl und Ölsardinen (da diese gut zu
lagern sind). Nachdem wir gesehen haben, wie sehr die Kinder die Spagetti gemocht haben,
wurden auch 50KG Spagetti gekauft und auf besonderen Wunsch der Kinder haben wir auch
Wurst gekauft. Neben allerlei Lebensmitteln wurden auch Putzmittel, Waschmittel, Duschgel
sowie Seifen angeschafft.
Obwohl Douala die größte Stadt in Kamerun ist, gibt es keine Abwasserkanäle. Beim Bau des
Hauses wurde eine Sickergrube angelegt. Diese war zum Bersten voll und musste dringend
geleert werden.
Solange, die Leiterin des Waisenhauses ist auch dieses Jahr voller Dank für unsere Hilfe.
Wir werden alles, was uns möglich ist, dafür tun den Kindern auch in Zukunft ein Dach über dem
Kopf, Essen und den ganz wichtigen Schulbesuch zu ermöglichen. Deshalb gilt unser Dank nicht
nur den Mitarbeitern vor Ort sondern vor allem auch allen die uns hier in Deutschland
unterstützen